Ratgeber 
So lernen Kinder und Jugendliche den Umgang mit Geld

Mit Geld spielenAlles dreht sich ums Geld? Auch Eltern fühlen diesen Drehschwindel oft, wenn es um das eigene Konsumverhalten oder die Konsumwünsche der Kinder geht. Die Kinder in einer vermeintlich sicheren Blase von allen Geldsorgen fernzuhalten ist sicher der schlechteste Weg, den Eltern einschlagen können. Denn der Umgang mit Geld muss gelernt und gelebt werden, damit die Kinder von heute als Erwachsene gut mit Geld umgehen können.

Girokonto-Vergleichsrechner

Geld-Eingang pro Monat

Wie hoch ist der geplante Geldeingang pro Monat?

Je nach Höhe des Geldeingangs können die Kontoführungsgebühren variieren.


 

Der Umgang mit Geld sollte gelebt werden und nicht nur aus guten Ratschlägen bestehen!

Vor einiger Zeit waren wir mit Freunden auf einer Kirmes. Dank Baby im Kinderwagen und unserem kleinen Hund hatten wir schnell Anschluss bei anderen jungen Eltern gefunden. Wenig später kam ich dazu, als jemand eine Runde ausgegeben hatte, und war somit leer ausgegangen. Der edle Spender merkte das und sagte zu seiner kleinen Tochter – die war schätzungsweise drei Jahre alt –  sie solle zum Getränkestand laufen und eine Cola für mich kaufen. Er drückte der Kleinen etwas Geld in die Hand und die wackelte los und drückte mir wenig später das Getränk und ihrem Vater das Restgeld in die Hand. Das hätte ich der Kleinen nicht zugetraut! An den Getränkestand zu gehen, sich Gehör zu verschaffen, das richtige Getränk zu bestellen und dann auch noch an das Rückgeld zu denken. Das hat mich sehr beeindruckt und da habe ich mir vorgenommen, das selbst auch so zu handhaben.

Guter Umgang mit Geld bedeutet nicht nur das Konsumverhalten im Griff zu haben!

Geldanlage für die KinderWer sich im Netz einen Überblick verschafft, welche Ratschläge es gibt, den Kindern den richtigen Umgang mit Geld beizubringen, der wird feststellen, dass es dort meist um ein angemessenes Konsumverhalten der Kinder und Jugendlichen geht. Also darum, dass wir lernen als Erwachsene nicht mehr auszugeben, als wir monatlich einnehmen. Die Kinder sollen lernen sparsam zu sein, verantwortlich mit Geld umzugehen und auch der Verzicht soll geübt werden. Anscheinend haben die meisten Eltern kaum Probleme, diese Werte an ihre Nachkommenschaft zu vermitteln. Wenn wir nämlich einen Blick auf die Hauptgründe für Überschuldung werfen, stellen wir fest, dass lediglich 11,5 % der Fälle von Überschuldung auf eine unwirtschaftliche Haushaltsführung zurückzuführen sind, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in einer regelmäßig durchgeführten Studie nachweist. Es stimmt natürlich, dass Kinder und Jugendliche heute auch gern gesehene Käufer. Sie werden von Eltern, Großeltern und der Verwandtschaft heute großzügiger beschenkt, als je zuvor. Auch die Höhe des Taschengeldes und die Ausgaben für Kleidung und Konsumgüter sind heut viel höher, als zu den Kindertagen unserer Eltern. Deshalb sind Kinder und Jugendliche auch eine umworbene Zielgruppe. Das macht es nicht einfacher, den überzogenen Wünschen der Sprösslinge entgegen zu treten. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Freizeit und Schulzeit von Kindern und Jugendlichen heute maßgeblich am PC oder am Tablet stattfindet und auch das Smartphone ist ein gängiger Begleiter. Der Online-Shop ist heute nur wenige Klicks entfernt, eine kostenpflichtige App ist mit einem Klick installiert und In-App-Käufe sind immer präsent und verlockend. Ein Musiktitel kostet meist nur 99 Cent und auch hier reichen ein paar Klicks und das Geld ist ausgegeben.

Keine Finanzbildung an Schulen und über Geld wird Daheim nicht gesprochen!

Jugendliche beim LernenIn der Welt läuft nichts ohne Geld! Da sollte man doch meinen, dass ein so wichtiges Thema, mit so vielen Facetten und komplexen Zusammenhängen auch ein Thema in der Schule ist. Doch weit gefehlt, Finanzbildung finden wir in den Lehrplänen nicht! In Befragungen liefern wir Erwachsenen deshalb regelmäßig sehr schlechte Ergebnisse. Laut einer Studie aus dem Jahr 2013, die im Auftrag der ING durchgeführt wurde, haben die Deutschen die geringste Finanzbildung in Europa. Die Forderung, auch an Schulen mehr für Finanzerziehung und Finanzbildung zu tun, ist deshalb naheliegend. Das wird aber noch Zeit brauchen!

Seltsamerweise ist Geld in den Familien oft ein Tabuthema? Wenn Eltern mit ihren Kindern offen über Geld oder gar finanzielle Sorgen sprechen, könnte dem Kind ja mal bei Freunden und Verwandten was rausrutschen und das wäre peinlich. Außerdem sollen sich die Kinder ja nicht sorgen und eine schöne Kindheit genießen. Zwischendurch tadeln wir die Kinder, weil sie sich zu viele Panini-Bildchen auf einmal gekauft haben, obwohl die gerade so glücklich sind, wie nie zuvor und empfehlen Ihnen das Geld lieber in das hässliche Sparschwein zu werfen, das im Schrank steht und an sich ziemlich langweilig ist.

Paradox! Wenn sie erwachsen sind, sollen sie  ihr eigenes Budget verwalten, ein Girokonto führen, Geld sparen, mit Tagesgeld oder Festgeld hantieren und möglichst noch Geld für die Altersvorsorge in Aktien, Fonds und ETFs stecken. Und das ohne es gezielt gelernt zu haben und ohne je richtig darüber gesprochen zu haben. Das ist der Punkt, an dem wir mit Recht zweifeln dürfen, ob das so klappt, wenn das ganze Wissen aus dem Spiel im Kaufmannsladen und bei Monopoly erworben wurde. Wer seinem Kind beibringt, Geld in der Dose anzusparen, darf sich nicht wundern, wenn das auch im Alter die bevorzugte Anlagestrategie bleibt!

Den Umgang mit Geld (er)leben? Wie soll das gehen?

Tagesgeld auch für Kinder!Das Beispiel am Anfang dieses Beitrags beschreibt die Richtung, wie wir das Thema Finanzerziehung oder Finanzbildung angehen können. Der Umgang mit Geld soll selbstverständlicher Bestandteil des Alltags sein. Damit das funktionieren kann, brauchen die Kinder und Jugendlichen ein eigenes Budget, das sie selbst verwalten dürfen. Wenn Eltern, Omas, Opas und Verwandte größere Geldgeschenke machen, heißt das natürlich nicht automatisch, dass die Kinder und Jugendlichen immer über die gesamte Summe alleine verfügen dürfen.

Heiß diskutiert wird zum Beispiel auch, ob es sinnvoll ist, gute Noten mit Geldgeschenken zu belohnen oder ob es für Arbeiten im Haushalt eine Bezahlung geben sollte oder ob das zu den normalen Pflichten gehört. Das sind sicher wichtige Themen, mit denen Eltern sich auseinandersetzen müssen, aber darum geht es uns an dieser Stelle weniger.

Unser Appell ist es, die Kinder altersgerecht an die Themen Geld, Budget, Sparen und Geldanlage heranzuführen und das nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch. Es ist kaum verwunderlich, das für uns dazu auch die entsprechenden Konten gehören. Schließlich ist das unser Alltagsgeschäft! Einig Banken bieten ihre Produkte für Minderjährige an. Das sind Angebote, die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern nutzen können. Für Erwachsene ist das Girokonto die Schaltzentrale für die privaten Finanzen. Für die Kinder wird das später nicht anders sein und deshalb sollten Kinder und Jugendliche ein Girokonto führen und das auch aktiv verwalten. Sprich, regelmäßig im Online-Banking die Kontoauszüge kontrollieren, Überweisungen tätigen oder eben den Dauerauftrag für das Sparkonto einrichten oder den Sparbetrag anpassen. Egal ob es sich um ein Girokonto, ein Tagesgeldkonto oder die Prepaid-Kreditkarte handelt, sollten Jugendliche und junge Erwachsene praktisch lernen, aktiv mit ihrem Geld umzugehen.

FlohmarktWenn Sie also vorhaben, einige Spielsachen ihrer Kinder via eBay-Kleinanzeigen oder mit Hilfe von Shpock wieder in bare Münze umzuwandeln, dann ist das eine Gelegenheit, die Kinder teilhaben zu lassen. Anstatt es  – wie üblich – selbst zu erledigen, wenn die Kinder im Bett liegen. Spätestens, wenn das eigene Kind nicht mehr an den Weihnachtsmann und den Osterhasen glaubt, darf es doch wissen, wo das Spielzeug herkommt, wie man es einkauft und was es kostet.

Hier gibt es die passenden Girokonten und Sparkonten!

Die DKB, die Targobank, die Postbank oder die Commerzbank bieten Girokonten für Minderjährige. Ein passendes Tagesgeldkonto für Minderjährige finden Sie im folgenden Artikel: Diese Geldanlagen für Minderjährige lohnen sich auch heute noch! Bei diesen Anbietern finden sich zum Teil auch Festgeldanlagen de geeignet sind. Selbst ein Wertpapierdepot gibt es schon für Kinder und Jugendliche.

Bildquelle:

dboschm – pixabay.com; PublicDomainPictures – pixabay.com; © yuryimaging – Fotolia.com; geralt – pixabay.com; © contrastwerkstatt – Fotolia.com

Hier schreibt Mischa Berg

Mischa Berg ist Herausgeber von Bankenvergleich.de und veröffentlicht seit 2007 News und Kommentare zur Geldanlage in Tagesgeld und Festgeld. Mischa Berg ist auch auf Google+ und Facebook aktiv.
Kategorie: Girokonto, Kreditkarte, Tagesgeld

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