Artikelserie: Leitindizes – die weltweit wichtigsten Aktienindizes

Die wichtigsten Leitindizes der WeltDAX, Dow Jones, Nikkei und Hang Seng sind Aktienindizes. Sie bilden die Wirtschaftskraft ganzer Regionen und Länder ab. Nicht jede Aktie schafft es in einen Index, denn hier werden nur die stärksten Aktien gelistet. Unter den zahlreichen Indizes verdienen sich manche das Prädikat "Leitindex".

Ihnen wird eine hohe Aussagekraft zugesprochen, weil sie die Entwicklung der erfolgreichsten Unternehmen aus den entsprechenden Regionen abbilden und deshalb auch Rückschlüsse auf die gesamte Wirtschaftskraft eines Landes zulassen. Andere Indizes wie etwa der TecDax zeigen nur den Entwicklungsstand der stärksten Technologie-Unternehmen in Deutschland und stehen nicht repräsentativ für eine Gesamtentwicklung der deutschen Wirtschaft. Bei den Nachrichtensendern flimmern die Kursstände der Indizes ständig durch den Ticker.

Für „Eingeweihte“ ist das offensichtlich eine aussagekräftige und stichhaltige Information und jeder scheint zu wissen, welche Aktien jetzt ins Depot gehören und welche nicht.

„Der DOW hat heute leicht angezogen und dieser Kursgewinn ist eine Reaktion auf die Ankündigung einer Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik durch die FED. Das sich diese Vorgaben sehr positiv auf den DAX auswirken versteht sich von selbst! Schließlich begünstigt der niedrige Dollarkurs die Exporte der deutschen Industrie!“

Tja, die Meldungen zum Geschehen an den Börsen sind oft nicht leicht zu entschlüsseln, wie das fiktive Beispiel zeigt. Wer die Begriffe kennt, hat bessere Chancen den Inhalt der Meldungen zu verstehen und einzuordnen. Eine Garantie für Gewinne im eigenen Depot ist das leider nicht. Wer dem Börsenjargon keine Information entlocken kann, hat allerdings schlechte Karten!

Zu den Begriffen „Aktienindex“ und „Leitindex“ werden Sie in diesem Artikel fündig. Ein Schritt hin zum eigenen Depot?

Kurzgefasst! – Was ist ein Aktienindex und wann wird er zum Leitindex?

Ein kurzer ÜberblickEin Aktienindex umfasst eine festgelegte Anzahl von Aktien, die nach einem bestimmten Kriterium ausgewählt wurden. Durch die Zusammenfassung dieser Werte in einem Index kann die Entwicklung in einem bestimmten wirtschaftlichen Bereich, einem Land oder einer Region abgebildet werden. Die Kriterien, welche Aktien es in einen Index schaffen und wie der Index berechnet wird, sind historisch gewachsen und deshalb können die Indizes nicht ohne weiteres direkt miteinander verglichen werden.

Es gibt Unterschiede in der Berechnung!

Einige Indizes sind reine Kursindexe und bei der Berechnung spielen allein die Kurse der einzelnen Aktien eine Rolle. So etwa beim Dow Jones oder beim Nikkei. Andere Indizes beinhalten auch Dividendenzahlungen und Kapitalveränderungen und werden deshalb als Performanceindex bezeichnet. Darüber hinaus gibt es Unterschiede, wie die Aktien im Index gewichtet werden. Wenn für jeden Wert die gleiche und festgelegte Anzahl von Aktien eingerechnet wird, spricht man von einem preisgewichteten Index. Andere Indizes ziehen die Anzahl der Aktien im Streubesitz mit in die Berechnung ein. Dann spricht man von einem kapitalisierungsgewichteten Index.

Aussagekraft der Indizes

Der DAXFür sich genommen gibt ein Index Auskunft über die Entwicklung der enthaltenen Aktien in Form einer einzigen Kennzahl, die den Stand für einen bestimmten Zeitpunkt abbildet. Durch die Standardisierung und die Reduktion der komplexen Information auf eine Kennzahl wird die Entwicklung leicht nachvollziehbar dargestellt.
Zum Leitindex wird ein Aktienindex, wenn er Werte abbildet, die für ein Land oder eine ganze Region eine zentrale Rolle spielen und dementsprechend repräsentativ für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder einer Region stehen. Das wird nicht offiziell festgelegt, sondern ist mehr die geteilte Meinung der Akteure auf den Märkten.

Welchen Nutzen kann der Privatanleger aus den Indizes ziehen?

Der schnelle Überblick, den ein Aktienindex bietet haben wir ja schon dargestellt. Für den Privatanleger bietet der Index aber die Möglichkeit, als Richtschnur für die Auswahl der eigenen Aktien herzuhalten. Im Index sind ja immer die stärksten Werte einer Branche oder eines Landes abgebildet. Konservative Anleger, die Aktien langfristig halten, setzten deshalb gerne auf Titel aus den Leitindizes um die weltweit stärksten Unternehmen zu investieren. Diese werden auch Blue-Chips genannt. Durch die Streuung auf verschiedene Branchen und Länder sinkt das Risiko der Anlage insgesamt. Für die Zusammensetzung des eigenen Portfolios ist ein Blick auf die Leitindizes ein Startpunkt für die Aktienanalyse.

Indexfonds haben ein geringes RisikoAndere Finanzprodukte wie etwa Indexfonds setzen nicht auf Einzelwerte aus dem Index, sondern bilden den Index nach. Anteilig werden von allen Werten im entsprechenden Index Aktien für den Fonds gekauft. Das Übernimmt ein Manager und für die Dienstleistung wird eine Gebühr fällig. Auch mit dieser Strategie sinkt das Risiko der Geldanlage. Wer regelmäßig und in geringen monatlichen Beträgen sparen möchte, kann mit Sparplänen günstig in Indexfonds investieren. Wer so investiert, für den hat dann natürlich der Leitindex eine hohe Aussagekraft über die eigene Rendite.

Welche Informationen bietet die Artikelserie?

Die Artikelserie zu den wichtigsten Leitindizes der Welt bietet Informationen, warum der Aktienindex als Leitindex bezeichnet wird. Für welche Region er steht und welche bekannten Aktien gelistet sind. Darüber hinaus geben die Artikel Auskunft, wie die Werte berechnet werden und wie der Index entstanden ist.

Bildquelle:

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Hier schreibt Mischa Berg

Mischa Berg ist Herausgeber von Bankenvergleich.de und veröffentlicht seit 2007 News und Kommentare zur Geldanlage in Tagesgeld und Festgeld. Mischa Berg ist auch auf Google+ und Facebook aktiv.
Kategorie: Depot

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