Tagesgeld in Fremdwährung anlegen
Besonders für sicherheitsorientierte Anleger stellt das Tagesgeld eine hervorragende Möglichkeit dar, das vorhandene Kapital risikofrei anzulegen. Zwar gibt es auch beim Tagesgeld ein Emittentenrisiko, jedoch wird dies mindestens durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro je Kunde „ausgeschaltet“. Die hohe Sicherheit des Tagesgeldes hat allerdings ihren Preis, der sich in den vergleichsweise geringen Renditen äußert.
Aktuell erhalten Anleger zum Beispiel in der Spitze weniger als zwei Prozent Zinsen auf dem Tagesgeldkonto. Aus diesem Grund interessieren sich immer mehr Kunden auch für eine Tagesgeldanlage in Fremdwährungen. Bevor sich der Anleger jedoch für ein solches Investment entscheidet, sollte er sich unbedingt über die Chancen und Risiken von Tagesgeldern in Fremdwährungen informieren.
Tagesgeld-Vergleichsrechner
Höhere Zinsen und mögliche Währungsgewinne als Motive
Einer der Hauptgründe, warum sich Anleger für ein Tagesgeldkonto entscheiden, welches in einer fremden Währung geführt wird, sind die höheren Zinsen, die die (ausländische) Bank mitunter zahlen kann. Entscheidet man sich zum Beispiel für eine Bank, die in den USA oder Malaysia ansässig ist, so kann es durchaus vorkommen, dass aufgrund der möglicherweise aktuell höheren Leitzinsen in diesen Ländern auf dem Tagesgeldkonto ein höherer Zinssatz als von deutschen Banken gezahlt wird. Es muss übrigens nicht zwangsweise eine ausländische Bank sein, denn einige deutsche Banken bieten ebenfalls Währungskonten als Tagesgeldkonten an. Neben den höheren Zinsen sind etwaige Währungsgewinne das zweite Hauptmotiv, welches Anleger auf ein Tagesgeldkonto in Fremdwährung zurückgreifen lässt. Ob solche Währungsgewinne allerdings tatsächlich erzielt werden können, hängt ausschließlich davon ab, wie sich die gewählte Währung vom Wert her gegenüber dem Euro entwickelt.
Chance auf Währungsgewinne und Risiko von Währungsverlusten
Währungsgewinne können Anleger bei Tagesgeldkonten in Fremdwährung immer dann erzielen, falls sich der Wert der Fremdwährung ab dem Anlagezeitpunkt gegenüber dem Euro erhöht. Entscheidet sich der Anleger zum Beispiel dafür, 20.000 Dollar auf einem Fremdwährungskonto zu investieren, so würde der Gegenwert bei einem angenommenen Kurs von 1,35 Dollar je Euro rund 14.814 Euro betragen. Sollte der Dollarkurs nun in den kommenden Tagen oder Wochen auf beispielsweise 1,32 Dollar steigen, der Dollar seinen Wert gegenüber dem Euro also erhöhen, so hätten die 20.000 Dollar einen Gegenwert von etwa 15.151 Euro. In diesem Fall hätte der Anleger also einen Währungsgewinn von über 300 Euro erzielt. Auf der anderen Seite hätte es aber genauso gut passieren können, dass der Dollarkurs gefallen wäre, zum Beispiel auf 1,38 Dollar je Euro. In diesem Fall hätte der Anleger dann keine Währungsgewinne erzielt, sondern Währungsverluste erlitten. Dieses Kursrisikos bzw. Währungsrisikos sollten sich Anleger stets bewusst sein, falls sie sich für ein Tagesgeldkonto entscheiden, welches in einer fremden Währung geführt wird.
Wer kann Tagesgeldkonten in Fremdwährung wo nutzen?
Wie bereits kurz angeklungen, müssen sich Anleger nicht zwangsweise für eine Bank im Ausland entscheiden, falls sie ihr Geld auf einem Tagesgeldkonto in Fremdwährung deponieren möchten. So gibt es auch manche in Deutschland aktive und sehr bekannte Banken, die ihren Kunden solche Fremdwährungskonten anbieten. Zu beachten ist in diesem Fall jedoch, ob es sich dabei wirklich um ein Tagesgeldkonto handelt, auf dem das vorhandene Kapital jederzeit verfügbar ist. Denn manche Banken bieten stattdessen durchaus Währungskonten in Form von Festgeldkonten an, auf denen das Kapital dann für einen begrenzten Zeitraum festgelegt ist. Nutzen kann im Prinzip jeder Anleger solche Tagesgeldkonten in Fremdwährung, wobei sich sehr sicherheitsorientierte Anleger allerdings eher für ein „normales“ Tagesgeldkonto in Euro entscheiden sollten, da es hier eben kein Währungsrisiko zu beachten gibt.
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