Der Dino der Geldanlage 
Tagesgeld 2017: Sparbuch endlich aussortieren

Tagesgeld ist nicht mehr zeitgemäß!Viele Verbraucher legen bei der Wahl ihrer Geldanlage gerade in der heutigen Zeit sehr viel Wert auf Sicherheit. Aus diesem Grund ist das Sparbuch als Geldanlageprodukt immer noch beliebt. In der Regel hat jeder Bankkunde ein oder sogar mehrere Sparbücher, auf denen Geld geparkt wird.

Häufig werden die Sparbücher auch noch mit monatlichen Daueraufträgen bespart. Das Ziel vieler Verbraucher ist es, sich eine Liquiditätsreserve zu schaffen. Das Sparbuch scheint dafür prädestiniert zu sein. Allerdings übersehen die meisten Anleger die großen Schwächen, die Sparbücher haben.

Tagesgeld-Vergleichsrechner


Unflexibel und ohne positive Realrendite

Mit einem Sparbuch lassen sich nämlich kaum Renditen erwirtschaften. Wird die Preissteigerung in die jährliche Rendite einbezogen, erwirtschaften Kunden mit dem Sparbuch sogar große Verluste. Die einzigen Gewinner sind die Kreditinstitute. Die Banken arbeiten nämlich mit dem Geld, das von den Kunden auf Sparbüchern geparkt wird. Das liegt an der Bodensatztheorie, mit der die Banken sehr viel Geld verdienen. Bankkunden sollten daher lieber Alternativen in Betracht ziehen, die ebenfalls sicher sind und eine höhere Rendite versprechen.

Die Geldanlage auf einem Sparbuch lohnt sich nicht

Die Zinsen fallen!Seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 sind die Zinsen immer weiter gesenkt worden. Diese Zinsentwicklung hat natürlich auch Auswirkungen auf die Sparzinsen. Fast alle Banken haben in den letzten Jahren die Zinsen auf Sparbüchern deutlich gesenkt. Die Folge ist, dass Sparer kaum noch eine Rendite für ihr angelegtes Geld erhalten. Bei einigen Banken erhalten Kunden nur noch lediglich 0,05 % Zinsen für das Geld auf dem Sparbuch. Ein Kunde, der 5.000,00 EUR auf dem Sparbuch geparkt hat, erhält also jährlich eine Zinsgutschrift in Höhe von 2,50 EUR. Die Geldanlage auf dem Sparbuch, die bereits vor der Finanzkrise unrentabel war, ist nach der weltweiten Wirtschaftskrise noch weniger rentabel geworden. Es lohnt sich einfach nicht mehr, Geld auf dem Sparbuch anzulegen. Auch in absehbarer Zukunft ist mit keiner deutlichen Verbesserung zu rechnen. Im Jahr 2014 stiegen die Preise in Deutschland im Durchschnitt um 1 %. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Bankkunden, die ihr Geld für 0,05 % oder auch 0,10 % auf dem Sparbuch angelegt haben, real viel Geld verloren haben. Im Endeffekt wurde eine sogenannte Minusrendite erzielt. Nur den wenigsten Verbrauchern ist bewusst, dass sie jährlich Geld verlieren, wenn das Geld auf dem Sparbuch angelegt wird. Im vorgenannten Beispiel hätte ein Kunde, der sein Geld zu 0,05 % auf dem Sparbuch angelegt hat, im Jahr 2014 effektiv 47,50 EUR verloren.

Mit dem Geld, das Kunden auf dem Sparbuch anlegen, können die Banken dagegen sehr gut wirtschaften. Kreditinstitute verleihen das Geld, für das sie selbst kaum Zinsen zahlen müssen, an Kreditkunden und erwirtschaften große Margen. So kann das Geld, das für 0,05 % auf dem Sparbuch angelegt ist, zum Beispiel für 6 % an einen Kreditkunden verliehen werden. Bei einem Darlehensbetrag von 5.000,00 EUR erwirtschaften Banken auf diese Weise einen jährlichen Zinsüberschuss von 297,50 EUR. Aus diesem Grund sind die Banken erfreut darüber, dass viele Kunden Sparbücher als Geldanlage nutzen. Die meisten Kunden möchten das Geld sicher anlegen und immer darauf zugreifen können. Die Praxis zeigt allerdings, dass das Geld meistens über viele Jahre auf dem Sparbuch liegt und nicht oder nur zu einem geringen Teil gebraucht wird.

Dauerauftrag stoppen und Alternativen für die Geldanlage wählen

verschiedene Euro GeldscheineBankkunden sollten aus den vorgenannten Gründen unbedingt Alternativen zum Sparbuch in Erwägung ziehen. Auf dem Sparbuch ist das Geld zwar sicher und schnell verfügbar. Das Sparbuch ist aber zweifelsfrei ein großes Verlustgeschäft. Kunden sollten daher Daueraufträge stoppen und lieber Alternativen zum Sparbuch wählen. Zu diesen Alternativen kann zum Beispiel das Tagesgeldkonto gezählt werden. Ein Tagesgeldkonto gewährleistet Sicherheit und Verfügbarkeit des Geldes. Es hat gegenüber dem gewöhnlichen Sparbuch ausschließlich Vorteile. So können Bankkunden auf einem Sparbuch monatlich in der Regel nur 2.000,00 EUR vorschusszinsfrei abheben. Auf einem Tagesgeldkonto existiert eine solche Einschränkung nicht. Viel wichtiger ist allerdings die Rendite, die sich auf einem Tagesgeldkonto erzielen lässt. Die Zinsen auf Tagesgeldkonten sind höher und werden regelmäßig an die Entwicklungen am Geld- und Kapitalmarkt angepasst. Außerdem erhöhen sich die Zinsen in der Regel mit steigenden Anlagebeträgen. Kunden, die ihr Tagesgeldkonto also regelmäßig besparen, profitieren von steigenden Zinsen. Mit dem Tagesgeldkonto lässt sich das beschriebene Verlustgeschäft in ein gewinnbringendes Geschäft umwandeln.

In Festgeld investierenEine weitere Alternative zum gewöhnlichen Sparbuch stellen auch Festgelder dar. Viele Kunden verbinden mit Festgeldern lange Laufzeiten und sehr eingeschränkte Verfügungsmöglichkeiten. Es gibt jedoch auch Festgelder mit sehr kurzen Laufzeiten. So können Bankkunden zum Beispiel Festgelder mit einer Laufzeit von 30 Tagen wählen. Das Geld ist dann sicher und verfügbar angelegt. Weiterhin sind die Renditen auf Festgeldkonten attraktiv. Für Tages- und Festgeldkonten empfiehlt sich vor der Anlage aber in jedem Fall ein umfangreicher Vergleich, da sich die Zinsen der Kreditinstitute teilweise deutlich voneinander unterscheiden.

Eine dritte Alternative bietet sich für Bankkunden bei der Anlage in Geldmarktfonds. Mit Fonds verbinden die meisten Verbraucher Verlustrisiken. Geldmarktfonds weisen jedoch keinerlei Verlustrisiken auf, sind sicher und das Geld ist jederzeit verfügbar. Sie können daher mit einem Tagesgeldkonto verglichen werden. Die Rendite kann im Voraus allerdings nicht garantiert werden. Geldmarktfonds sind aber in jedem Fall eine attraktive Alternative zum gewöhnlichen Sparbuch, das schon längst ausgedient haben sollte.

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Hier schreibt Mischa Berg

Mischa Berg ist Herausgeber von Bankenvergleich.de und veröffentlicht seit 2007 News und Kommentare zur Geldanlage in Tagesgeld und Festgeld. Mischa Berg ist auch auf Google+ und Facebook aktiv.
Kategorie: Tagesgeld

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