Wann ist mein Geld endlich da?
Die Bedeutung von Bankarbeitstag und Bankfeiertag
Wer heute eine Überweisung tätigt, kann sich darauf verlassen, dass das Geld innerhalb von einem Bankarbeitstag auf dem entsprechenden Konto ankommt. Das schreibt der Gesetzgeber vor! Aber was ist eigentlich ein Bankarbeitstag bzw. der Bankfeiertag?
Tagesgeld-Vergleichsrechner
Hat der Bankarbeitstag in Zeiten von Online-Banking noch eine Bedeutung?
Ob die Bank offen hat oder nicht interessiert den Verbraucher heute eher wenig. Bezahlen können wir mit der Kreditkarte und der Girocard eh zu jeder Tages- und Nachtzeit und sogar an Feiertagen können wir uns in einer Tankstelle mit dem Nötigsten versorgen. Hier spielt es keine Rolle, ob unsere „Hausbank“ geöffnet hat. Der bargeldlose Zahlungsverkehr funktioniert rund um die Uhr.
Wer Bargeld abheben will, interessiert sich ebenso wenig dafür, ob die Filiale gerade einen Bankarbeitstag hat oder nicht. Auch die Geldautomaten funktionieren 7 Tage die Woche und 24 Stunden täglich und heute bekommt der Kunde sein Bargeld auch an der Tankstelle oder im Supermarkt.
Auch für eine Überweisung werden sich die wenigsten Verbraucher in eine Filiale begeben. Heute hat jede Bank ein Kundenportal und Online-Banking ist schließlich auch rund um die Uhr möglich. Der Bankarbeitstag sollte uns deshalb kaum interessieren! Schlussendlich haben wir durch die zunehmende Digitalisierung die Bankfiliale heute immer in der Tasche oder eben da, wo wir unser Smartphone aufbewahren.
Was ist der Bankarbeitstag?
Bankarbeitstage sind Tage, an denen die Kreditinstitute für ihre Kunden geöffnet haben. Sie werden auch als Geschäftstage bezeichnet. Das sind die Werktage, sprich Montag bis Freitag, soweit es sich nicht um Bankfeiertage (siehe unten) handelt. Nur an diesen Bankarbeitstagen werden Transaktionen verarbeitet. In der Regel werden Transaktionen, die bis 17.00 Uhr stattfinden, diesem Bankarbeitstag zugerechnet. Spätere Transaktionen werden dem darauf folgenden Bankarbeitstag zugerechnet.
Erklärung:
Da der Zahlungsverkehr mittlerweile nicht mehr nur innerhalb der Nationalstaaten, sondern europaweit standardisiert ist, gibt es für den Bankarbeitstag natürlich auch eine einheitliche Vereinbarung zu den Geschäftstagen der europäischen Banken. In diesem Zusammenhang wird vom TARGET-Tag gesprochen.
Wer die Bankarbeitstage seiner Bank sucht, wird meist in den AGBs seines Kreditinstituts fündig.
Bankarbeitstage sind alle Werktage, außer Sonnabende und 24. und 31.Dezemberlaut AGB der DKB
Wann wird das für den Bankkunden relevant?
Ob es sich gerade um einen Bankarbeitstag handelt, ist im Alltag der Verbraucher meistens nicht von Bedeutung, wie wir gesehen haben. In der Regel interessieren den Kunden eher die Servicezeiten, wenn es ein Problem gibt. Viele Direktbanken sind rund um die Uhr zu erreichen.
Im Geschäftsleben gibt es Regelungen, an die sich zum Beispiel Arbeitgeber halten müssen, wenn es um die Überweisung von Geldern an Behörden oder um die Krankenkassenbeiträge der Mitarbeiter geht.
Trotzdem gibt es Beispiele, wann der Verbraucher mit den Bankarbeitstagen konfrontiert wird. Für den Kunden stellt sich dann meist die Frage: „Wann ist das Geld endlich da?“ Richtig zum Problem kann das werden, wenn das Konto kein Guthaben mehr aufweist, der Dispositionskredit schon in Anspruch genommen wurde und trotzdem weitere Lastschriften ausstehen. Ist der Kreditrahmen ausgeschöpft, hat der Kunde keinen Anspruch darauf, dass weitere Lastschriften, Buchungen oder Abhebungen getätigt werden können. Wenn eine Lastschrift aus diesem Grund nicht ausgeführt werden kann, kommen auf den Verursacher zusätzliche Kosten zu. Auch der Dispositionskredit und die geduldete Überziehung sind nicht kostenlos, schließlich muss der Bankkunde hierfür Zinsen zahlen.
Aber nicht nur Schuldner bekommen es mit dem Bankarbeitstag zu tun, sondern auch die Sparer. Zum Beispiel bei Festgeldern. Die Angebote gelten für eine gewisse Zeit und anschließend gelten dann zum Teil geringere Zinsen. Die Banken kündigen die Senkungen ihren Kunden rechtzeitig an und informieren darüber auf ihren Internetseiten. Wer bei einer Kontoeröffnung bummelt oder das Geld erst noch von einem anderen Sparkonto auf das eigene Girokonto und von dort wieder auf das Verrechnungskonto für die Festgeldanlage umbuchen möchte, muss pro Buchung einen Bankarbeitstag einplanen. Wenn dann noch ein Bankfeiertag dazwischen liegt, kann das schon mal eng werden.
Was ist der Bankfeiertag?
Ein Bankfeiertag ist ein Tag, an dem die Banken aufgrund nationaler Feiertage nicht für das Kundengeschäft geöffnet haben und an denen ebenfalls keine Transaktionen ausgeführt werden.
Erklärung:
Die Liste unterhalb zeigt die Bankfeiertage für das Jahr 2016. Darüber hinaus gibt es regionale Feiertage in den einzelnen Bundesländern, die dazu führen können, dass der Kunde nicht in die Filiale einer Bank gehen kann. Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist aber von diesen regionalen Feiertagen nicht betroffen.
TARGET 2-Feiertage, gültig für alle TARGET2-Teilnehmerstaaten
- 1. Januar Neujahr
- 25. März Karfreitag
- 28. März Ostermontag
- 1. Mai Tag der Arbeit (Sonntag)
- 25. Dezember 1. Weihnachtsfeiertag (Sonntag)
- 26. Dezember 2. Weihnachtsfeiertag
Quelle: Deutsche Bundesbank – Bankfeiertage für das Jahr 2016
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