Finanzwissen 
Das Verrechnungskonto bei Festgeldkonten und Depots

Begriffserklärung zum VerrechnungskontoDer Begriff "Verrechnungskonto" begegnet uns in unterschiedlichen Zusammenhängen und wird leider nicht einheitlich verwendet. Auf dieser Seite begegnen wir dem Begriff zum Beispiel im Zusammenhang mit Festgeldkonten aber auch in Zusammenhang mit einem Depot. Was es mit dem Verrechnungskonto auf sich hat, erklären wir in diesem Artikel.

Tagesgeld-Vergleichsrechner


Verwirrung pur – jedes Konto hat seinen eigenen Zweck!

Ein Girokonto ist für den Zahlungsverkehr gedacht. Ein Kunde kann Überweisungen tätigen und dank der Girocard, die zu fast allen Girokonten automatisch dazugehört, kann ein Verbraucher am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen. Das Girokonto kennt eigentlich jeder! Auch ein Kreditkartenkonto ist den meisten Menschen ein Begriff, genau wie das Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto. Die beiden Letzteren sind Sparkonten und für Geld, das auf diesen Konten liegt, bekommt der Sparer Zinsen. Im Gegensatz zum Girokonto kann man mit einem Tagesgeldkonto keine Rechnungen begleichen. Überweisungen können nur zwischen dem Tagesgeldkonto und dem Referenzkonto erfolgen. Das Referenzkonto ist wiederum das Girokonto des Sparers. Zum Teil werden die Begriffe Referenzkonto, Verrechnungskonto und Auszahlungskonto synonym verwendet, je nach dem, mit welchem Anbieter wir es zu tun haben. Das macht die Verwirrung perfekt!

Die Liste mit Bezeichnungen für unterschiedliche Konten ist lang

  • Bankkonto
  • Girokonto
  • Tagesgeldkonto
  • Festgeldkonto
  • Kreditkartenkonto
  • Depotkonto
  • Kreditkonto
  • Anlagekonto
  • Stammkonto
  • Online-Konto
  • Währungskonto
  • Kontokorrentkonto
  • Und-Konten
  • Oder-Konten
  • Sparkonto
  • Gemeinschaftskonto
  • Ehegattenkonto
  • Auszahlungskonto

Wer einer Bank sein Geld anvertraut, kann ja alles Mögliche gebrauchen, aber keine Verwirrung.

Deshalb haben wir hier Beispiele, was in den unterschiedlichen Kontexten mit dem Begriff Verrechnungskonto gemeint ist. Denn eins ist klar, jedes der Konten in dieser Liste dort oben erfüllt einen Zweck und den gilt es herauszufinden.

Das Verrechnungskonto bei einer Festgeldanlage

In Festgeld investierenWer ein Festgeldkonto führt, der muss dafür keine Kontoführungsgebühr zahlen. Wenn es in Zusammenhang mit einer Festgeldanlage ein Verrechnungskonto gibt, ist natürlich auch das kostenlos. Wenn Sparer ihr Geld in Festgeld anlegen möchten, dann wird oft automatisch ein Verrechnungskonto eröffnet. Der Kunde kann dann Geld von seinem Girokonto auf das Verrechnungskonto überweisen. Dieses Geld, das auf dem Verrechnungskonto liegt, kann dann auf andere Sparkonten weiter verteilt werden.  So könnte der Sparer zum Beispiel drei Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten einrichten. Jeweils mit 10.000,- Euro, aber einmal mit der Laufzeit von 12 Monaten, einmal mit der Laufzeit von 24 Monaten und einmal mit der Laufzeit von 36. Monaten. Während der Laufzeit der Festgeldanlage werden die Zinsen oft auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben. Am Ende der Laufzeit wird das Festgeldkonto geschlossen und der Anlagebetrag wird ebenfalls dem Verrechnungskonto gutgeschrieben.

Der Kunde kann dann die Zinsgewinne und den Anlagebetrag erneut in Festgeld investieren oder eben auf das eigene Girokonto zurück überweisen. Mehr kann das Verrechnungskonto nicht.Infografik zum Verrechnungskonto

Einige Festgeldanbieter haben neben Festgeld zusätzlich ein Tagesgeldkonto im Programm. Das ist zum Beispiel bei der Credit Europe  Bank so. Wer in Festgeld anlegen möchte, muss als Verrechnungskonto das kostenlose Top-Interest Konto eröffnen. Das ist ein Tagesgeldkonto und das hat wiederum den Vorteil, dass Gelder, die dort geparkt werden, ebenfalls verzinst werden. Anbieter wie die LeasePlan Bank, die Renault Bank direkt, die IKB oder MoneYou haben das so geregelt. Die DenizBank AG nennt ihr Verrechnungskonto „Stammkonto“ und auch das ist letztendlich ein Tagesgeldkonto.

Das Verrechnungskonto bei einem Wertpapierdepot

So geht das beim DepotIn Zusammenhang mit einem Wertpapierdepot begegnet uns der Brgriff ebenfalls. Auch hier ist das Verrechnungskonto selbst kostenlos und nicht für den sonstigen Zahlungsverkehr zugelassen. Transaktionen sind wieder nur zwischen dem Verrechnungskonto und dem Referenzkonto (ein Girokonto) oder zwischen Verrechnungskonto und dem Depot möglich. Welche Gebühren für das Depot oder für eine Order anfallen, ist von Bank zu Bank sehr unterschiedlich.

Wenn Aktien gekauft werden sollen, muss der entsprechende Betrag auf dem Verrechnungskonto verbucht sein und auch anfallende Gebühren werden dann dem Verrechnungskonto belastet. Werden Aktien verkauft oder eine Dividende ausgeschüttet, landest dieses Geld ebenfalls auf dem Verrechnungskonto. Teilweise erhalten Kunden für Gelder, die auf dem Verrechnungskonto liegen auch Zinsen.

Auch im Zusammenhang mit einem Depot gibt es keine einheitliche Verfahrensweise, wie ein Verrechnungskonto gehandhabt wird. Wer zum Beispiel ein Depot bei S Broker führt und auch ein Girokonto bei der Sparkasse führt, kann dieses Girokonto als Verrechnungskonto nutzen und braucht dann kein zusätzliches Verrechnungskonto zum Depot.

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Hier schreibt Mischa Berg

Mischa Berg ist Herausgeber von Bankenvergleich.de und veröffentlicht seit 2007 News und Kommentare zur Geldanlage in Tagesgeld und Festgeld. Mischa Berg ist auch auf Google+ und Facebook aktiv.
Kategorie: Festgeld, Girokonto, Tagesgeld

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